Anwendungsgebiete und -grenzen
des Einsatzes von
Atmosphärendruck-Mikroplasmen
in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde


       

Das Forschungsprojekt

Auf der Grundlage zunehmend fundierter Erkenntnisse zu den biologischen Wirkungen von kalten Atmosphärendruck-Plasmen hat sich in den letzten Jahren mit der Plasmamedizin ein völlig neuer Zweig therapeutischer Anwendungen in der Medizin entwickelt. Bedingt durch die technischen Gegebenheiten haben sich erste Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Körperoberflächen, speziell bei Haut und Wunden ergeben. Auf diesem Gebiet der Wissenschaft beginnt die Medizin derzeit damit, weitere Anwendungsfelder und Indikationen für die Nutzung biologischer Plasmaeffekte zu ermitteln.

Der vorliegende Projektvorschlag soll einen weiteren und naheliegenden Meilenstein auf dem Gebiet der Plasmamedizin ermöglichen: Die Ausdehnung des Anwendungsfeldes auf das Körperinnere – hier auf natürliche Körperhöhlen. Der Schritt erfolgt in Anlehnung an die klassische Medizin über miniaturisierte Instrumente – hier kleinere Plasmaquellen – die sich in diesen Körperhöhlen einsetzen lassen. In natürliche Körperhöhlen werden zu Diagnostik- und Therapiezwecken Endoskope in vielfältiger Form eingesetzt. In ersten Untersuchungen ist es den Antragstellern  gelungen, in einem flexiblen Endoskop ein Atmosphärendruck-Mikroplasma zu erzeugen, welches sich auch aus dem distalen Ende des Endoskops austreiben lässt.

Die Plasmamedizin befindet sich derzeit in einer sehr dynamischen Phase des Übergangs von rein experimenteller Forschung hin zu klinischer Forschung und Anwendung. Dieser Entwicklung, die sich in den nächsten Jahren fortsetzen wird, trägt das Projektdesign durch die Ausrichtung auf ein exemplarisches Anwendungsgebiet Rechnung.

Speziell die Vorarbeiten der Forschungspartner rund um den Campus Plasmamed  in Greifswald haben die medizinische Bedeutung des neuen Feldes der Plasmamedizin verdeutlicht. Für viele Indikationen, wie zum Beispiel chronische Wunden, Infektionen im Mundraum sind schon jetzt konkrete Anwendungen denkbar. Aber auch eine Wirkung auf Krebszellen wurde nachgewiesen[14]. Somit lassen die Vorergebnisse eine neue Qualität in der Patientenversorgung, speziell bei bisher austherapierten Indikationen erwarten. Im Sinne der individualisierten Medizin lassen sich die verschiedenen Behandlungsmethoden kombinieren sowie die angewendeten Plasmaenergie Patienten- und Indikationsspezifisch abstimmen.

Dieses Projekt wird gefördert furch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
unter den Förderkennzeichen ...